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WHITEPAPER

Das Handwerk des Textil-Siebdrucks bei Printstudios

1. Einleitung

 

Textil-Siebdruck ist eines der ältesten und zugleich modernsten Druckverfahren der Welt. Kaum ein anderes Verfahren verbindet Handwerk, Technik und Markenwirkung so konsequent: Von der feinen Liniengrafik bis zur massiven Volltonfläche, von Corporate Fashion bis Tour-Merch.

 

Bei Printstudios in Fürth setzen wir Siebdruck als Kerntechnologie für professionelle Textilveredelung ein – ergänzt durch DTF, Digitaldruck, Stickerei und weitere Verfahren. Dieses Whitepaper soll transparent machen:

 

  • wie Textil-Siebdruck technisch funktioniert,

  • welche Stellschrauben über Qualität entscheiden,

  • wann Siebdruck dem Digitaldruck überlegen ist,

  • und wie wir bei Printstudios den Prozess industrialisieren, ohne das Handwerk zu verlieren.

The Art and Science of Textil-Siebdruck Industrialization Without Losing Craft Balancing efficiency and tradition Quality Factors Advantages Over Digital Printing Elements influencing print quality Situations where it excels Technical Functionality How the process works

2. Was ist Textil-Siebdruck?

Beim Textil-Siebdruck wird Farbe durch ein feinmaschiges Gewebe (das „Sieb“)

auf ein Textil gedrückt. Nicht-druckende Bereiche werden im Sieb mit einer

lichtempfindlichen Schicht abgedeckt.

Nur dort, wo das Motiv „freigelegt“ ist, kann die Farbe durchgedrückt werden.

Kernprinzip:

Ein Rakel presst die Farbe durch ein Motivfenster im Sieb auf den Stoff –

Schicht für Schicht, Farbe für Farbe.

Der große Vorteil:
Die Farbe wird deckend und dauerhaft aufgebracht.

Das Ergebnis sind langlebige Drucke mit kräftigen Farben,

die Waschgänge, Arbeitseinsätze und Tour-Alltag überstehen.

Textil-Siebdruck erklärt Was ist Textil-Siebdruck? Farbe wird durch ein Sieb auf ein Textil gedrückt, wobei nicht-druckende Bereiche abgedeckt sind. Was ist das Kernprinzip? Ein Rakel presst die Farbe durch ein Motivfenster im Sieb auf den Stoff – Schicht für Schicht, Farbe für Farbe. Was ist der große Vorteil? Die Farbe wird deckend und dauerhaft aufgebracht, was zu langlebigen Drucken mit kräftigen Farben führt.

3. Der Workflow im Textil-Siebdruck bei Printstudios

3.1 Beratung & Motiv-Analyse

Am Anfang steht immer die Frage: Was soll auf welchem Textil passieren?

Wir analysieren:
• Einsatzzweck (Workwear, Merch, Fashion, Promo, Retail)
• Textilart (Baumwolle, Mischgewebe, schwere/leichte Grammatur)
• Motiv (Linien, Flächen, Fotos, Logos, Schriften)
• Farbanzahl & Sonderfarben (Pantone, Neon, Metallic etc.)
• Stückzahl & mögliche Nachbestellungen

Aus diesen Daten leiten wir ab:
• Welches Verfahren (Siebdruck, DTF, Stick, Mischlösungen) sinnvoll ist,
• wie viele Druckfarben notwendig sind,
• ob Unterdruck / Weißunterlegung benötigt wird,
• und welche Kosten pro Stück realistisch sind.

Blaue Flowchart-Grafik „Workflow im Textil-Siebdruck bei Printstudios“, die die Schritte von Beratung und Motivanalyse über Einsatzweck, Textilart, Motiv, Farbanzahl, Stückzahl und Verfahren bis zu Druckfarben, Weißunterlegung und Kosten pro Stück zeigt.

3.2 Datenaufbereitung & Farbtrennung

Ein gutes Druckergebnis beginnt im Prepress.
1. Datencheck
• Auflösung und Schärfe
• Strichstärken / Mindestlinienstärken
• Farbraum (RGB → CMYK / Vollton)
2. Farbtrennung
Für den Siebdruck wird jedes Motiv in Einzelfarben zerlegt.
• Vollton-Logos: meist direkt in Pantone-Volltonfarben
• Fotos / komplexe Motive: Raster, Tonwertaufbau, ggf. Simulated Process
3. Filmerstellung
Das getrennte Motiv wird als hochdichter Film ausgegeben. Der Film ist später die Schablone für die Belichtung des Siebs.

(Perfekt für eine Infografik: „Vom Design zum Film“)

Infografik „Datenaufbereitung für den Siebdruck“ mit einem Kreis für die Datenaufbereitung in der Mitte und Symbolen für schlechte bzw. gute Druckqualität links und rechts. Unten stehen die Schritte Auflösung und Strichstärken prüfen, Motiv in Einzelfarben zerlegen und hochdichten Film ausgeben.

3.3 Schablonenherstellung: Coating & Belichtung

Das Herzstück des Siebdrucks ist die Druckschablone.
1. Siebauswahl
• Unterschiedliche Gewebefeinheiten (Mesh-Zahlen) je nach Motiv:
• Grobe Gewebe für massive Flächen und dicke Farbschichten
• Feine Gewebe für Details, Raster und filigrane Linien
2. Beschichtung (Coating)
Das Sieb wird mit einer Fotopolymer-Emulsion beschichtet.
• Gleichmäßige Schichtdicke ist entscheidend
• Beide Seiten werden kontrolliert beschichtet
3. Belichtung
Der Film mit dem Motiv liegt auf dem beschichteten Sieb.
• UV-Licht härtet die nicht abgedeckten Bereiche
• Unter dem Motiv bleibt die Emulsion wasserlöslich
4. Auswaschen & Trocknen
• Nicht gehärtete Emulsion wird ausgewaschen
• Es entsteht das Motivfenster im Sieb
• Nach dem Trocknen folgt eine Qualitätskontrolle (Nadelstiche, offene Stellen)

(Infografik-Idee: „Aufbau eines Siebes“ – Rahmen, Gewebe, Emulsion, Motiv)

Runde Infografik „Siebdruck-Schablonenherstellungszyklus“ mit sechs farbigen Segmenten für die Schritte Siebauswahl, Beschichtung, Belichtung, Auswaschen, Trocknen und Qualitätskontrolle.

3.4 Maschineneinrichtung & Registrierung

Bevor überhaupt Farbe aufs Textil kommt, werden:
• die Siebe spannungsfrei in die Druckmaschine eingespannt,
• alle Farben in der Maschine positioniert,
• das Motiv aufs Textil ausgerichtet (Passer / Registrierung).

Ziele:
• Jeder Farbauftrag sitzt exakt übereinander.
• Das Motiv sitzt millimetergenau an der gewünschten Stelle (Brust, Rücken, Ärmel etc.).
• Rakeldruck, Winkel und Geschwindigkeit sind auf Textil & Motiv abgestimmt.

Dieser Setup-Prozess ist Aufwand – genau deshalb lohnt sich Siebdruck besonders für mittlere und große Auflagen, wenn dann tausende Teile absolut identisch laufen sollen.

 

3.5 Der eigentliche Druckprozess

Sobald alles eingerichtet ist, beginnt die eigentliche Produktion:
1. Textileinlage
Jedes Textil wird über Platten gezogen und fixiert (z. B. mit Sprühkleber oder Haftschicht), damit es sich beim Druck nicht verschiebt.
2. Farbauftrag
• Rakel schiebt die Farbe durch das Sieb
• Ein Flutrakel füllt das Sieb wieder auf
• Je nach Motiv: ein oder mehrere Druckgänge pro Farbe
3. Zwischentrocknung (Flash)
Bei mehrfarbigen Motiven werden einzelne Farben zwischendurch angehärtet, damit sie sich nicht verschmieren.
4. Kontinuierliche Kontrolle
• Farbdichte
• Passer
• Verzug des Textils
• eventuelle Verschmutzungen oder Fussel

(Infografik: „Eine Umdrehung des Karussells – Schritt für Schritt“)

3.6 Trocknung & Fixierung

Nach dem Druck werden die Textilien durch einen Trockner / Fixierofen geführt.
• Die Farbe wird bei definierter Temperatur und Zeit durchgehärtet.
• Ziel: Waschbeständigkeit & Langlebigkeit.
• Zu wenig Hitze → Farbe wäscht sich aus.
• Zu viel Hitze → Textil kann schrumpfen oder vergilben.

Bei Printstudios sind Temperatur, Bandgeschwindigkeit und Trocknerzonen reproduzierbar definiert, sodass Nachproduktionen mit denselben Parametern gefahren werden können.

3.7 Qualitätssicherung & Dokumentation

Qualität im Siebdruck ist kein Zufall. Wir prüfen u. a.:
• Motivposition (Messungen an Referenzpunkten)
• Farbdeckung & Gleichmäßigkeit
• Übereinstimmung mit Freigabemuster / Pantone
• Nähte, Etiketten, Löcher, Produktionsfehler am Textil

Zu jedem Job können Parameter wie:
• verwendete Farben / Pantone
• Mesh-Zahlen
• Rakel-Härte & -Winkel
• Trockner-Einstellungen

dokumentiert werden.
So lassen sich Reorders auch Monate später mit der gleichen Optik reproduzieren.

4. Zentrale Stellschrauben im Siebdruck

4.1 Siebgewebe (Mesh)

Das Gewebe ist entscheidend für:
• Detailgrad (feine Linien vs. grobe Flächen)
• Farbauftrag (dünn & glatt vs. dick & haptisch)

Feine Meshes (z. B. 90–120 Fäden/cm):
• weniger Farbe, hohe Detailtreue
• ideal für feine Schriften, Raster, filigrane Motive

Grobe Meshes (z. B. 34–62 Fäden/cm):
• viel Farbe, hohe Deckkraft
• ideal für Sportdruck, Underbase, Sonderfarben, Effektfarben

4.2 Rakel

Der Rakel entscheidet, wie die Farbe durchs Sieb gedrückt wird.

Parameter:
• Härte (Shore-Härte)
• Profil (gerade, abgeschrägt)
• Winkel zum Sieb
• Druck und Geschwindigkeit

Feine Linien brauchen oft härtere Rakel, massive Flächen eher weichere, um genügend Farbe zu transportieren. Die optimale Kombination ist Erfahrungssache – hier zeigt sich echtes Handwerk.

4.3 Farben & Chemie

Im Textil-Siebdruck kommen hauptsächlich folgende Systeme zum Einsatz:
• Plastisolfarben
• hohe Deckkraft, besonders auf dunklen Textilien
• sehr robust, ideal für Workwear und Merch
• Wasserbasierte Farben
• weichere Haptik, oft „nicht fühlbarer“ Druck
• ökologisch vorteilhafte Systeme möglich
• Effektfarben
• Metallic, Glitter, Neon, Puff-Effekt, Gummidruck, Glow in the Dark etc.

Je nach Projekt wählen wir bei Printstudios das passende System oder eine Kombination, z. B. Weißunterlegung mit Plastisol, darüber weiche Farbschichten, oder Sonderfarben für spezielle Markenlooks.

4.4 Textilien & Vorbehandlung

Der beste Druck nützt nichts, wenn das Textil nicht passt. Wichtige Faktoren:
• Faserzusammensetzung (100 % Baumwolle, Mischgewebe, Polyester)
• Stoffstruktur (glatt, gestrickt, rau)
• Grammatur & Schnittform
• Färbung (reaktiv gefärbt, pigmentiert, piece-dyed, garment-dyed)

Bei problematischen Textilien (hoher Polyesteranteil, stark gefärbte Stoffe) setzen wir ggf. Blocker-Schichten oder spezielle Farben ein, um Durchbluten & Farbverschiebungen zu vermeiden.

5. Stärken des Textil-Siebdrucks

5.1 Wirtschaftlichkeit bei Auflage

Siebdruck hat einen höheren Setup-Aufwand, dafür extrem effiziente Stückkosten bei mittleren und großen Auflagen.

Typische Anwendungsfälle:
• Firmenkleidung & Corporate Fashion
• Merchandise für Labels, Bands, Creator
• Vereine, Schulen, Events
• Handelsware / Retail-Kollektionen

Sobald die Maschine läuft, sind Hunderte bis Tausende Teile pro Stunde realistisch – bei konstanter Qualität.

5.2 Markenwirkung & Farbtreue

Siebdruck ist ideal, wenn:
• Markenfarben exakt getroffen werden müssen (Pantone-Mischungen),
• starke Farbkontraste benötigt werden,
• ein dicker, kräftiger Druck mit hoher Haptik gewünscht ist,
• das Produkt im Handel oder in der Öffentlichkeit dauerhaft professionell wirken muss.

Gerade bei Corporate Fashion, Workwear und Premium-Merch ist das entscheidend.

5.3 Spezialeffekte

Siebdruck bietet Effekte, die digital kaum erreichbar sind:
• 3D-Puff-Print
• High Density / Reliefeffekte
• Metallic- und Glitzereffekte
• Reflective-Prints
• Gummierte Oberflächen
• Ton-in-Ton-Drucke mit matter oder glänzender Optik

Für Marken, die sich abheben wollen, ist das ein mächtiges Werkzeug.

6. Siebdruck im Vergleich zu anderen Verfahren

Printstudios bietet bewusst mehrere Verfahren, um pro Projekt das Richtige zu wählen:

6.1 Siebdruck
• Stärken:
• große Auflagen
• Top-Deckkraft & Pantone-Treue
• Effekte & Haptik
• Schwächen:
• hoher Setup-Aufwand
• weniger flexibel bei Einzelstücken

6.2 DTF (Direct-to-Film)
• Stärken:
• volle Farbvielfalt, auch bei Fotos
• gut für kleinere bis mittlere Auflagen
• flexibel für viele Positionen
• Schwächen:
• Transfer-Optik, andere Haptik als klassischer Siebdruck

6.3 DTG (Digitaldirektdruck)
• Stärken:
• ideal für Einzelstücke & On-Demand
• fotorealistische Motive
• Schwächen:
• textilabhängig, Aufwand bei dunklen Textilien
• begrenzter Durchsatz bei großen Stückzahlen

6.4 Stickerei
• Stärken:
• maximale Wertigkeit, besonders auf Caps, Hoodies, Workwear
• extrem langlebig
• Schwächen:
• nicht für jede Motivart geeignet
• begrenzte Detailtiefe bei sehr feinen Motiven

Fazit:
Siebdruck ist unser Werkzeug der Wahl für skalierbare, markensichere Produktionen, während DTF, DTG und Stickerei taktisch ergänzen.

7. Nachhaltigkeit & Verantwortung

Nachhaltigkeit im Textil-Siebdruck bedeutet mehr als „Bio-Shirts“:
• Auswahl geeigneter Farbsysteme & Chemie, wo möglich mit reduziertem Lösemittel- und PVC-Anteil
• Optimierte Produktionsprozesse, um Ausschuss und Überproduktion zu minimieren
• Langlebige Drucke, damit Textilien lange im Einsatz bleiben
• Beratung zu nachhaltigen Textilien (zertifizierte Stoffe, faire Produktion)

Printstudios versteht sich als Partner, der nicht nur „bedruckt“, sondern mitdenkt: Welche Kollektionen machen Sinn? Wie viele Teile sind realistisch? Wo können wir Überbestände vermeiden?

8. Der Printstudios-Ansatz: Handwerk + Prozess

Was uns ausmacht, ist die Kombination aus Handwerk, Maschinenpark und digitalen Prozessen:
• Professioneller Siebdruck-Maschinenpark für hohe Stückzahlen
• Eingespielte Abläufe vom Angebot bis zum Versand
• Digitale Jobverwaltung, damit jede Produktion nachvollziehbar ist
• Musterfreigaben, Farbfreigaben und klare Kommunikation, bevor es in die Serie geht
• Synergie mit anderen Verfahren (DTF, Digitaldruck, Stickerei, 3D-Druck, Werbebanner)

Unser Ziel:

Marken, Unternehmen und Creator sollen sich auf ihr Business konzentrieren – wir sorgen dafür, dass ihre Textilien funktionieren, gut aussehen und rechtzeitig da sind.

9. Ausblick

Textil-Siebdruck wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen – selbst in einer zunehmend digitalen Welt. Gründe:
• große Effizienz bei hohen Stückzahlen
• unübertroffene Beständigkeit und Farbwirkung
• flexible Kombination mit automatisierten, digitalen Prozessen

Bei Printstudios arbeiten wir kontinuierlich daran, das Handwerk weiter zu industrialisieren, ohne den Anspruch des klassischen Siebdruckers zu verlieren: Sitzt die Farbe? Stimmt der Ton? Fühlt es sich richtig an?

Dieses Whitepaper soll einen Einblick geben, was hinter einem scheinbar „einfachen“ T-Shirt-Druck steckt – und warum professioneller Textil-Siebdruck weit mehr ist als nur „Farbe aufs Shirt“.

Infografik in Stiftform mit dem Titel „The Art and Science of Textile Screen Printing“, die Bereiche wie Nachhaltigkeit, Prozessübersicht, Stärken, Schlüsselfaktoren, Vergleich mit anderen Verfahren und den Printstudios-Ansatz farblich segmentiert darstellt.
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